Leitbild

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Wer sind wir? – Zur Geschichte des Kindergartens.

Dem Mut und der Tatkraft der Gründer ist es zu verdanken, dass der Kindergarten „Ackerwinde“ Dresden-Pillnitz im März 2001 seine Arbeit mit einer ersten Kindergruppe unter Leitung einer Waldorferzieherin aufnehmen konnte. Bald darauf wurde eine zweite Gruppe eröffnet und im Jahr 2008 ein Kinderstübchen für unsere Jüngsten. Heute betreuen wir 37 Kinder im Alter von zwei Jahren bis zum Schuleintritt in drei Gruppen.

Unser Kindergarten ist eine von Erziehern und Eltern gemeinsam gewollte und getragene waldorfpädagogische Einrichtung mit familienergänzenden Charakter. Er steht allen Kindern und Eltern offen, unabhängig von Herkunft, Weltanschauung und Religion.

Das gesellschaftliche Umfeld

Wir wünschen uns, dass unsere Kinder zu verantwortungsbewussten und beziehungsfähigen Erwachsenen heranwachsen, die aus eigener Kraft, auch gegen Widerstände vertrauensvoll ihren Weg gehen.

Wir leben in einer Zeit des gesamtgesellschaftlichen Wandels. Werte- und Orientierungsverlust, Verunsicherung gegenüber Lebens- und Erziehungsfragen, instabile Familienstrukturen und wirtschaftlicher Druck bestimmen heute häufig den Alltag von Familien.

Gleichzeitig werden die Räume für gesunde Selbstbildung der Kinder, für ungestörtes, schöpferisches Spiel und für das Erleben von vielfältigen Sinnes- und Sozialerfahrungen immer kleiner. Technik und moderne Kommunikationsmittel begleiten unser Leben, verursachen aber auch eine zunehmende Entfremdung gegenüber den natürlichen Lebenszusammenhängen.

So erschwert die heute zumeist einseitig vorherrschende materialistische Sichtweise das Erkennen des geistig – lebendigen Wesens von Mensch und Natur.

Worin sehen wir unsere Aufgabe und unser pädagogisches Selbstverständnis?

In der frühen Kindheit werden die gesundheitlichen Grundlagen für das ganze Leben mit geschaffen.

Ohne Leistungs- und Zeitdruck soll individuelle Entwicklung und soziale Gemeinschaftsbildung ermöglicht werden. Mit einer an der der kindlichen Entwicklung abgelesenen und orientierten Pädagogik wollen wir den Kindern Schutzräume schaffen, in denen sich die Kindheitskräfte frei entfalten können.

Die grundlegenden kindlichen Ausdrucksformen sind Bewegung und Spiel. Spielen ist für das kleine Kind die Haupttätigkeit, mit der es sich die Welt zu eigen macht und grundlegende Lebenskompetenzen erwirbt. Deshalb ist es uns sehr wichtig, den Kindern ausreichend Ruhe und Raum dafür zu lassen.

Um ein sicheres Verbundensein mit der Welt zu entwickeln, benötigen die Kinder in den ersten sieben Lebensjahren eine sinnhafte, verstehbare und handhabbare Umgebung. Dem tragen wir Rechnung durch sinnvolles und lebenspraktisches Tun in unserem Kindergartenalltag.

Durch verlässlich wiederkehrende und sinngebende Rhythmen und Wiederholungen im Tages-, Wochen und Jahreslauf wollen wir Lebenssicherheit und Vertrauen in die Welt stärken.

Vorbild und Nachahmung sind uns wichtiges pädagogisches Anliegen, denn das Kind entwickelt sich am vorbildhaft handelnden und sich selbst erziehenden Erwachsenen.

Verantwortung für die Schöpfung erwächst aus dem Pflegen von Achtung und Dankbarkeit für Mensch und Natur im Kindesalter. Gemeinsam mit den Kindern erleben wir den Jahreslauf mit seinen christlichen Festen.

Wir sind davon überzeugt, dass das Leben nicht erst mit der Geburt beginnt und mit dem Tode endet. Jeder Mensch stellt sich mit einer ihm ganz eigenen Lebensaufgabe, der er gerecht werden möchte, in die Welt. Daher erkennen wir die Individualität jedes Kindes mit seinen einzigartigen Möglichkeiten an und möchten ihm auf seinem Weg Entwicklungsbegleiter sein.

Wie arbeiten wir? – Organisatorische Strukturen

Alle pädagogischen Mitarbeiter sehen sich nach bestem Wissen der Waldorfpädagogik gegenüber verpflichtet und setzen sie individuell in der Praxis um.

Zur Entwicklung und Wahrung der Qualität haben wir am Verfahren „Wege zur Qualität“ teilgenommen, und fördern Aus-und Weiterbildung der pädagogischen Mitarbeiter.

Der Betrieb des Kindergartens erfolgt in kollegialer Selbstverwaltung im Zusammenwirken von Vorstand, Kollegium und Elternrat. In verschiedenen Gremien findet Austausch innerhalb der Einrichtung  und zu anderen Einrichtungen, insbesondere den Waldorfkindergärten und der Waldorfschule Dresden statt.

Bei der Arbeit im Kindergarten bemühen wir uns um eine vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit von Pädagogen und Eltern in der gemeinsamen Verantwortung für das Kind.

Im Kindergarten wollen wir gemeinsam einen Ort der Begegnung schaffen, der Mut und Kraft zum Dasein und Impulse für Lebensinhalte gibt.

Die Erzieher und der Vorstand verpflichten sich den Inhalten des Leitbildes.

Von Eltern und Vereinsmitgliedern erwarten wir die wertschätzende Anerkennung des Leitbildes und die Bereitschaft, die pädagogischen Ziele in dessen Sinne zu unterstützen und mit zu tragen.

April 2015